
Die gesellschaftliche Entwicklung in der DDR, vor allem der Ausbau der
Industrie
und das Wachstum in allen Bereichen der Volkswirtschaft mußte
notwendigerweise auch zu
einer quantitativen und qualitativen Erhöhung der Feuerwehrtechnik
führen, die den gewachsenen
Anforderungen an einen umfassenden Brandschutz gerecht werden
konnte.
Mitte der 50er Jahre zeichnete sich jedoch ab, dass der Bedarf der
Feuerwehren an Neufahrzeugen
nicht gedeckt werden konnte.
Die material- und zeitaufwendige Karosserieherstellung setzte den
Fertigungszahlen enge Grenzen. Zudem fielen immer mehr
Einsatzfahrzeuge der Kriegs- und Vorkriegsgeneration
wegen fehlender Ersatzteile aus.
Der Ausweg aus diesem Erfordernis war das Löschfahrzeug-
Lastkraftwagen LF-LKW.
Mit dem Bau (seit 1957) dieser Variante eines Löschfahrzeuges auf einem Garant 30 k LKW, die vor allem für den Einsatz in örtlichen freiwilligen Feuerwehren konzipiert war, kam man den Forderungen entgegen.
Mit einem geringen Fertigungsaufwand wurde ein Löschfahrzeug auf der
Basis eines Lkw entwickelt, das gegenüber dem LF - TS 8 einige Vorzüge
aufwies:
Beste Fahreigenschaften, geringe Unterhaltskosten,
die Unterbringung feuerwehrtechnischer Geräte für eine Löschgruppe und
der Transport von insgesamt
675 m C-Druckschläuchen.
Der Luftgekühlte Otto-Motor wurde bei diesem Fahrzeug wegen der nicht
immer vorhandenen beheizbaren Unterkünfte beibehalten.
Das allradgetriebene Fahrgestell erhöhte die Geländegängigkeit
des Löschfahrzeuges und sicherte mit einer Besatzung von 1:8 den
Transport einer kompletten Löschgruppe.
Zudem erwies sich der LKW Pritschenaufbau für den Katastrophenschutz
als gute Lösung, denn
nach kurzfristig möglichem Ausbau der Tragkraftspritze war das Fahrzeug
als Lkw mit verkleinerter
Ladefläche für Transportzwecke nutzbar.
Bis einschließlich 1961 wurden über 400 Fahrzeuge dieses Typs für den örtlichen Einsatz in Gemeinden und Betrieben gefertigt. Teilweise veränderte sich das Aussehen der Fahrzeuge durch Umbauten oder Generalreparaturen.
Der Bedarf an Löschfahrzeugen, der nie befriedigend abgedeckt werden konnte, führte in manchen Regionen zum selbstständigen Nachbau Dergleichen. So wurden in den Bezirken Dresden und Karl-Marx-Stadt 30 Eigenaufbauten organisiert.
LF-LKW-TS 8-STA | |
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Aufbauhersteller: |
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Produktionszeitraum: |
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Zugel. Personenzahl: |
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Einsatzkräfte: |
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Ausstattung/ Pumpen: |
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Feuerwehrtechnische Bestückung des Fahrzeuges |
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- 2 Druckluft-Atemgeräte |
- 2 Druckluftflaschen, 4l (Reserve) |
- 1 Mundbeatmungsgerät |
- 1 Sauerstoff-Inhalationsgerät |
- 1 Sanitätskasten, klein |
- 1 Krankentrage |
- 4 Aufhänger für Krankentrage |
- 1 Rettungshülle zur Krankentrage |
- 2 Krankendecken |
- 1 Schutzhülle für Krankendecken |
- 2 Steckleiterteile |
- 3 Fangleinen, 30 m |
- 3 Tragbeutel für Fangleinen |
- 1 Tragkraftspritze 8 |
- 1 TS 8-Werkzeugkasten |
- 1 Schlauchhaspel, tragbar |
- 6 B-Druckschläuche, 20m |
- 1 B-Druckschlauch, 5 m |
- 9 C-Druckschläuche, 15m |
- 1 D-Druckschlauch, 5m |
- 1 BV-Strahlrohr |
- 2 CV-Strahlrohre |
- 1 CM-Strahlrohr |
- 1 D-Strahlrohr |
- 1 Verteiler B-CBC |
- 1 Standrohr 2 B |
- 1 Schlüssel für Unterflurhydrant |
- 1 Schlüssel für Überflurhydrant |
- 4 Kupplungsschlüssel |
- 2 Schlauchbrücken 1 B-2 C |
- 2 A-Saugschläuche, 1,60m |
- 2 A-Saugschläuche, 2,50m |
- 1 A-Saugkorb |
- 1 Schutzkorb |
- 1 Schwimmboje |
- 2 Übergangsstücke B-C |
- 1 Übergangsstück A-B |
- 3 Schlauchhalter |
- 1 Handfeuerlöscher (Wasser) |
- 1 Handfeuerlöscher (Halon) |
- 2 Hinweisschilder "Befehlsstelle" |
- 1 Warnflagge A |
- 1 Warnflagge B |
- 10 Wachsfackeln |
- 2 Fackelstöcker |
- 10 Signaltaschenlampen |
- 1 Arbeitsstellenscheinwerfer |
- 1 Scheinwerfergelenk |
- 1 Verlängerungsrohr für Scheinwerfer |
- 1 Kabel, 25 m |
- 1 Stativ L |
- 1 Glühlampe, 12V, 100 W (Reserve) |
- 1 Stiel für Arbeitsgeräte, aufschraubbar |
- 1 Axt |
- 1 Zugsäge, 1200mm |
- 2 Spaten |
- 1 Pionierspaten, kurz |
- 4 Schlauchbinden B-C |
- 1 Schlauchbinden-Tragtasche |
- 1 Rollschlauch-Tragriemen |
- 1 Schlauchhalteriemen T |
- 1 C-Kuppelscheibe |
- 1 Schnallriemen für Kuppelscheibe |
- 1 Brunnenlotmaß |
- 1 Kübelspritze 10 |
- 1 Dunggabel, 4 zinkig |
- 2 Mulden |
- 1 Brechwerkzeug |
- 1 Brechstange, 1200mm |
- 1 Zahnstangenwinde, 30 kN |
- 1 Satz Unterleghölzer für Hebezeuge |
- 2 Auffahrbohlen |
- 2 Schachthaken |
- 1 Werkzeugtasche |
- 1 Starkstrom-Werkzeugkasten |
- 2 Arbeitsleinen, 15 m |
- 10 Bindestricke |
- 2 Beutel für Bindestricke |
- 1 Hanfseil, 24 mm Durchmesser, 15 m |
- 1 Trichter mit Sieb |
- 1 Besen mit Schraubtülle |
- 1 Büchse/Plastbeutel mit 4xA, B, C u. 2xD-Dichtungen |
- 1 Meldertasche |
- 1 Paar Asbest-Fausthandschuhe |
- 9 Paar Feuerwehr-Schutzhandschuhe |
- 1 Paar Gummistiefel, kurz |
- 1 Paar Gummistiefel, lang |
- 8 Kochgeschirre |
- 8 Essbestecke |
Der Schlauchtransportanhänger (STA) für Hand- und Anhängerbetrieb dient dem Transport von 21 B Schläuchen (à20m=420m), welche während der Fahrt verlegbar waren. Er beinhaltete zudem 2 Schlauchbrücken und 1 Druckstab.
Feuerwehrtechnische Bestückung des Anhängers |
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- 21 B-Druckschläuche, 20m |
- 1 BV-Strahlrohr |
- 1 Sprühdüse 600 |
- 1 Verteiler 2 B-CBC |
- 1 Rücklichtlampe oder Blinkleuchte |
Interessierten Leser wird hier einen Einblick in die Original-Prospekte sowohl des Fahrzeuges als auch des dazugehörigen Anhänger geboten.